Die Suche nach einem neuen Zuhause

Es ist gar nicht so einfach etwas Passendes zu finden, wenn man nur auf die einschlägigen Internet-Portale zurückgreifen kann. Bei gut 700km Entfernung kann man nicht eben mal schnell einen Besichtigungstermin mit einem Makler ausmachen.

Nach knapp zwei Wochen in den Untiefen diverser Immos, sich registrieren auf irgendwelchen Makler-Seiten um an ein aussagekräftiges Exposé zu gelangen und rumtelefonieren um weitere offene Fragen zu klären, die die HighEnd-PDFs nicht beantworten konnten, kamen drei Objekte in die engere Auswahl und sollten im wahren Leben begutachtet werden.

Nicole konnte sich wegen ihres neuen Jobs nicht frei nehmen, also musste ich alleine auf die Reise gehen. Am Dienstag, den 16. August hatte ich ab 15 Uhr drei Besichtigungstermine mit zwei Maklern in Niebüll ausgemacht. Am 15. hatte ich dann aber einen Termin abgesagt. Die Immobilie war einfach zu sehr in die Jahre gekommen und man hätte sehr viel Zeit und noch mehr Bares reinstecken müssen. So blieben noch zwei Häuser übrig, immerhin beide beim gleichen Makler und nur rund 50m voneinander entfernt. Ein kleines Häuschen mit Pool und Sauna und ein großes Haus, dass sehr minimalistisch eingerichtet ist.

Warten auf die S-Bahn mit kleinem Gepäck

Natürlich bin ich mit der Bahn gefahren. Um 5:37 Uhr ging es in Mühlheim los. Über Hanau und Hamburg Altona sollte ich um Punkt 13 Uhr in Niebüll ankommen. Selbstverständlich kam ich auf die Minute pünktlich an – auch wenn es zwischendurch immer mal wieder eng wurde.

Ankunft vor dem markanten Wasserturm von Niebüll

Nicht weit weg vom Bahnhof hatte ich ein Date bei Sixt – ich wollte unbedingt einen Mietwagen für die kommenden zwei Tage. Von da aus ging es weiter zum Einchecken in den Niebüller Hof, einem feinen und empfehlenswerten Hotel am Platz. Einziges Manko: Hunde sind nicht erwünscht (deshalb waren wir vor knapp drei Wochen in Süderlügum).

Dann ging es in das Wohngebiet mit den zwei Häusern im Norden Niebülls. Schau an, das kenn ich doch. Vor drei Wochen sind wir auf dem Weg nach Klanxbüll quasi hier vorbeigefahren. Ich hatte noch eine Stunde Zeit bis der Makler kam und nutzte diese zum Spazieren, um einen Eindruck von der Gegend zu bekommen. Nicole war per Live-Video mit dabei, um wenigstens so einen Eindruck zu bekommen.

Dann kam der Makler mit einer wegweisenden Info um die Ecke: eines der beiden Häuser auf meiner Liste wurde morgens wider Erwarten doch verkauft. Das Gute daran: unser heimlicher Favorit war noch im Rennen. Also rein in das Objekt der Begierde, alles genaustens inspiziert und noch immer für richtig toll befunden. Mit dem Makler hatte ich dann ein Date für den nächsten Morgen ausgemacht – eine Nacht drüber schlafen und abends mit Nicole beratschlagen musste schon sein.

Nach der Besichtigung gab es erstmal das Standard-Programm – schnell noch kurz ins Hotel und dann in den Wattwurm endlich mal was richtiges essen nach dem langen Tag. Nach getaner Arbeit und dem Wattwurm, kam endlich das gemietete Auto so richtg zum Einsatz. Ich wollte ans Meer nach Dagebüll.

Feierabend-Bierchen auf dem dem Deich in Dagebüll

Dort angekommen, gab es auf dem Dorfplatz ein unerwartetes Open-Air-Live-Konzert und was viel wichtiger war, ein richtig leckers Bierchen. Um dann in Ruhe mit Nicole zu telefonieren, bin ich dann ein Stück Richtung Badestelle gewandert.

Geteerte Badestelle in Dagebüll- nun ja

Die Beratungen liefen dann recht schnell und unkompliziert. Das besichtigte Häuschen sollte das unsere werden. Also gab ich am nächsten Morgen dem Makler unser Ja-Wort. Von da an fing die Maschine an zu rollen. Erster Papierkram wurde erledigt und das nächste Treffen grob terminiert. Noch im August sollte der Notar-Termin sein, so der Plan.

Bis mich die Deutsche Bahn AG wieder nach Mühlheim bringen sollte, war noch Zeit für ein wenig Sightseeing in unserer zukünftigen Heimat.

Niebülls wunderschöner Parkfriedhof
Alte Technik in Niebülls Bahnhof

Dann war es an der Zeit, vorerst Abschied von Niebüll zu nehmen. Es waren sehr bewegende und vor allem wegweisende 24 Stunden hier oben.

Niebülls Wahrzeichen – also rechts der Wasserturm von Niebüll
IC 2215 nach Koblenz sollte mich bis Hamburg mitnehmen
Entspanntes Reisen durch die Marschlandschaft

So idyllisch die Bilder auch anmuten, war die Heimfahrt aber dann doch nicht. Kurz vor Hamburg stiegen dicke weiße Rauchschwaden außen an meinen Zugfenstern auf. Das wirkte nicht wirklich vertrauenserweckend und so gewollt, zumal der Lokführer dann auch noch eine Vollbremsung hinlegte. Dann legte sich der Qualm, Diagnose Bremsstörung an einem Drehgestell (genau das unter mir – und nein, ich habe nichts kaputt gemacht!). Der Zug durfte nach einer Weile mit deutlich verringerter Geschwindigkeit seine Fahrt fortsetzen. Weil er aber jetzt in Altona enden sollte, war mein Anschluss in Dammtor natürlich obsolet. Aber meine persönliche Betreuerin hat mich vom heimischen Home-Office-PC natürlich absolut professionell durch die Republik nach Hause gelotst.

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